Eveline Hasler - Eine Schweizer Autorin
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Ibicaba

Das Paradies in den Köpfen



Inhalt

Am 17. April 1855 treten 265 Auswanderer, angetrieben von den schlechten Ernten in der Schweiz, der Armut und den Paradiesvorstellungen aus der Zeitschrift „Kolonist“, die gefährliche Schifffahrt nach Brasilien an. Von heimtückischen Krankheiten und Naturereignissen geplagt, segeln sie Ibicaba, einer Kolonie, entgegen. Die Erwartungen sind gross. Ein Haus sowie Kaffeeplantagen wurden ihnen versprochen. Die Reise basiert auf finanziellen Vorschüssen, die nach drei Jahren Arbeit in den Kolonien abbezahlt werden können.

Doch mit der gefährlichen Reise, welche viele Tote fordert, ist das Schlimmste noch nicht überstanden. Der Traum entpuppt sich als Alptraum. Die Versprechen werden nicht eingehalten, die Berichte im „Kolonist“ waren Betrug. Die Lebensmittel in den Kolonien sind überteuert, die Plantagenarbeit ist hart. Der Schuldenberg wächst weiter an, anstatt zu verschwinden. Der Lehrer Thomas Davetz, welcher der Anführer der Auswanderergruppe vom Frühjahr 1855 war, setzt sich für seine Mitbürger ein. Gemeinsam steuern sie mit Verträgen und Briefen über die Wirklichkeit Richtung Gerechtigkeit entgegen. Schlussendlich haben sie es geschafft, dass ein Kontrolleur aus der Schweiz vorbei kommt und sich die Zustände der Kolonie ansieht. Davetz wird wegen seiner Unternehmungen von den Kolonialherren bedroht und muss deshalb mit seiner Familie in die Schweiz fliehen. Er verspricht den Kolonisten, welche zurück bleiben müssen, von der Schweiz aus alles ihm Mögliche zu tun, um ihnen zu helfen.



Weg der Auswanderer

 

Wann?                        Was?                                                  Wo?

 

8. April                       mit Kutsche                                        nach Baden

                                 Dampfschiff / Boote                             Walenstadt nach Rapperswil

                                 Dampfschiff                                         Rapperswil – Zürich

                                 Spanischbrötli-Bahn                            Zürich – Baden

                                 gedeckte Leiterwagen                          Baden – Brugg

9. April                       Marschieren / Leiterwagen                   über Bözberg Richtung Basel

10. April                     Abmarsch                                           Basel

13. April                     Abmarsch                                           über Rheinbrücke nach Deutz

                                 Zug                                                    nach Hannover, Minden

14. April                     Dampfwagen                                      Haarburg

                                 Dampfschiff                                        Hamburg        
 

17. April                     Beginn der Seereise                            Fideris, Kanton GB

25. April                     Beginn der Überfahrt                        

9. Mai                        48 Breitengrade in 22 Tage                   7. Grad nördliche Breite;

                                 meist mit Nordost Passatwind              Kalmen; Windstille

17. Mai                      Gewitter, heftiger Regen,                      unter dem 6. Grad nördliche Breite

                                 ruhiges Meer 

24. Mai                      Schiff                                                  sie passieren den Äquator

10. Juni                      sie sahen zum 1. Mal Land    

15. Juni                      Schiff läuft im Hafen ein                       Santos

                                 Überfahrt dauerte 51 Tage

 

 

 

 

Kritik

Der Roman von Eveline Hasler wird von einem Erzähler geschildert. Der Ort der Handlungen ändert sich im laufe des Buches, wobei man dazwischen immer wieder Rückblicke in frühere Zeiten von Davatz und Barbara erhält. Das Buch hat also drei eigentliche Handlungsstränge: Die Auswanderung dieser Kolonisten, die Kindheit und Jugend von Davatz und die Vergangenheit von Barbara. Dieser laufende Wechsle von Zeit und Ort kann sehr leicht zur Verwirrung führen und setzt konzentriertes Lesen voraus. Damit ist aber noch nicht genug. Auch innerhalb eines Handlungsstranges gibt es Rückblenden wie etwa aus Davatzs Tagebuch über die Reise. Das Buch scheint etwas wie drei ineinander vermischte Puzzles, da sie chronologisch völlig durcheinander sind. Stück für Stück muss man zusammensetzen, um die ganze Handlung zu versehen. Doch auch nach dem Ende des Buches fehlen einzelne Teile. Dies ist wohl passiert, da viele Textstellen aus historischen Dokumenten entnommen wurden (kursiv geschriebene Stellen) und Eveline Hasler die Wahrheit nicht verfälschen wollte. Anhand dieser realen Geschichte und ihren Recherchen kleidete sie dieses Grundgerüst der wahren Begebenheit mit viel Fantasie ein zu einem Roman. Trotz der deutlich Spürbahren, oben beschriebenen „Lesebehinderung“ kann ich das Buch nur weiter empfehlen. Nebst einem spannenden und sprachlich sowie Inhaltlich sehr gelungenen Roman bekommt man noch etwas Geschichtsunterricht verpasst. Die vielen Daten und Fakten im Buch wirken sich durchaus positiv auf den Roman aus und verleihen ihm eine Eveline Hasler typische Besonderheit.

Wenn auch nicht als für die abendlichen paar Zeilen zu lesen geeignet, ein durchaus empfehlenswertes Buch. Allerdings sollte man sich Zeit dafür nehmen. Beim einfachen „durchlesen“ gehen zu viele wichtige Informationen verloren. Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass dies ein Buch ist, welches gerade von diesen Einzelheiten lebt. 




Charakteren

Thomas Davatz

Thomas Davatz war einer der Auswanderer von 1855. Er kommt aus Fideris, Bezirk Prättigau/Davos des Kantons Graubünden. Er ist verheiratet mit Katharina Davatz. Zusammen haben sie 5 Kinder: Margarete 12, Luzia 8, Barbara Tabitha 6, Elsbeth 4, Heinrich 3. Der Weitere starben bereits im Säuglingsalter. Seine Frau gebar insgesamt schon 10 Kinder. Auf Ibicaba ist sie zum 11. Mal schwanger.

In Fideris war er Lehrer (unter anderem auch von Anna Barbara Simmern). Sein Ziel war in Ibicaba den Schülern Unterricht zu geben. Er scheint permanent in seiner „Rolle“ als Lehrer zu stecken. Sein Aussehen flösst Respekt ein. Seine Haltung ist stets Lehrerhaft; er geht oft mit Händen auf dem Rücken verschränkt und den Kopf nach vorne gestreckt. Es macht den Anschein als durchbräche er alle Hindernisse mit seinem wuchtigen Kopf, mit einer markanten Nase und seiner knochigen Stirn. Die Leute respektieren seine höhere Stellung als Lehrer und als Führer der Auswanderergruppe und fragen ihn bei Bedarf um Rat. Oft werden ihm auch höhere Aufgaben zugestellt wie etwa Trauerpredigten zu halten, wenn kein Pfarrer anwesend ist und weiteres. Er ist vertrauenswürdig und verlässlich. Er setzt sich für die Rechte der Andern ein. Er ist religiös.

 










 

Infos zum Buch

 

Eveline Hasler: Ibicaba – Das Paradies in den Köpfen

Deutscher Taschenbuchverlag, München 2007

CHF 16.00

179 Seiten

ISBN 978-3-423-10891-1





Weblinks zu Ibicaba

 

Buch bestellen:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423108916/qid=1080869224/sr=1-2/ref=sr_1_2_2/302-7103082-1702442

 

http://www.lesen.ch/taschenbuch/taschenbuch.cfm?BID=377097

 

http://www.enagain.ch/default.aspx?action=detail&miid=3393048

 

 

kurze Beschreibungen aller Personen; kurze, gegliederte Zusammenfassung

http://www.tech-island.com/reviews/1/

 

 

Geschichtlicher Hintergrund

http://www.bonadurer.ch/emigration_brasilien_teiltext.htm#_Toc155861768

 

http://www.kanti-wettingen.ch/ges/01geschichte.html

 

  

 




Quellen:

http://www.zugerweb.ch/ostern.asp?Jahr=1855

 

 

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