Eveline Hasler - Eine Schweizer Autorin
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Die Vogelmacherin




Inhalt

Der erste Fall ereignete sich in Romoos im Entlebuch. Der Landvogt Amrhyn soll dort über die Unruhen der bäuerlichen Bevölkerung gegenüber der luzerner Obrigkeit, Protokoll führen. Hackenburg steht ihm dafür als Protokollschreiber zur Seite.

Doch Amrhyns Interesse wird auf das elfjährige Mädchen Katharina Schmidlin gelenkt. Sie ist ein Waisenkind und hält sich am liebsten an ihrem Teich bei den Fröschen auf. Doch dann behauptet sie, aus Lehm Vögel machen zu können. Amrhyn deutet dies als Teufelswerk und schickt Hackenburger mit dem Mädchen nach Luzern, um sie dort in einen Turm zu sperren. Dort wird sie unter Folter befragt, um herauszufinden, ob sie vom Teufel besessen ist. Hackenburger sieht das, aber er kann nichts dagegen machen, denn er ist als Bewunderer von Friedrich Spee gegen die Inquisition. Schlussendlich wird das Mädchen zum Tode verurteilt, in ihrer Zelle erdrosselt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hackenburger stürzt daraufhin in tiefe Verzweiflung.

Sechs Jahre später lebt Hackenburger in einem Damenstift in Oberschwaben. Er arbeitet dort als Interimpfarrer und Beichtvater. Dort will er ganz genesen von seiner tiefen Verzweiflung, gleichzeitig hofft er nicht mehr eingeholt zu werden von seiner Vergangenheit. Doch da wird das elfjährige Mädchen Maria zu ihm gebracht, von dem man behauptet, dass es vom Teufel besessen ist, da es nicht beten will. Er schickt Maria wieder weg, doch es gibt immer wieder neue Gerüchte über Maria und ihren Bruder. Schlussendlich werden die Geschwister angeklagt, dass sie Inzest treiben würden. Hackenburg versucht zu kämpfen, an seiner Seite eine der Frauen aus dem Stift, doch die Kinder werden zum Tode verurteilt und sie werden nach Ablauf ihrer Kindheit exekutiert.



Kritik

Eveline Hasler verstärkt das Empfinden der Atmosphäre vom mittelalterlichen Luzern und Entlebuch durch Dialektwörter, die sie geschickt mit unserem heutigen Neudeutsch verwebt. Dieser altertümliche Schreibstil hindert am flüssigen Lesen, da der Leser viele Begriffe nicht kennt. Auch dass die direkten Reden nicht gekennzeichnet sind verwirrt. 
Sie beschreibt Landschaft und Leute sehr genau und lässt das Geschehen bildhaft wiederaufleben. Nach langer und mühseliger Recherche hat Eveline Hasler im Luzerner Staatsarchiv Originaltexte über Kinderverbrennungen gefunden und in ihren Roman eingesetzt (kursiv gedruckte Texte), was ihn besonders spannend macht.

Der hisotorische Inhalt bewegt und hinterlässt nicht selten wütende Gemüter. Die Handlungen sind so beschrieben, dass ich meine Imagination gebrauchen muss, um Zusammenhänge zu sehen. Der Leser wird darüber im Ungewissen gelassen, was genau mit diesen Kindern los war, bzw. es wird nicht erklärt, wie zum Beispiel Katharina "Vögel gemacht" hat. Ich als Leser weiss nicht, was ich davon halten soll und vermutlich will Eveline Halser genau das bewirken. Sie will uns die Zweifel und Hilflosigkeit der Romanfiguren mit-/nachempfinden lassen. Das gelingt ihr sehr gut.




Charakteren

Wolfgang Hackenburger:     
Der Jesuit und Protokollschreiber ist ein starker Gegner von Hexenprozessen. Er versucht die angeklagten Kinder zu schützen, doch es gelingt ihm nicht. Nach dem ersten Prozess stürzt er in eine tiefe Depression. Er schleppt dies auch beim zweiten Fall mit rum. (Ende?)

Katharina Schmidlin:
Sie ist das erste Opfer der Inquisition. Katharina, die Vollwaise, ist ein sehr ruhiges Kind, das viel Fantasie hat und daher behauptet Vögel machen zu können. Das einzig Auffällige an ihr ist das spezielle Lachen. Die letzten Wochen ihres Lebens verbringt sie nur noch in ihrer Fantasie.

Maria:
Die Halbwaise ist mit ihrem Bruder Isau die zweite Verurteilte. Sie ist Halbitalienerin und sieht anders aus als die Kinder in ihrem Alter, sprich sie ist körperlich mehr weiterentwickelt. Sie liebt ihren Bruder sehr und versucht ihn zu trösten. Dafür spielt sie ihm die heile Welt vor, obwohl sie während ihrer Haft weiss, dass sie beide zum Tode durch das Schwert verurteilt werden.



Infos zum Buch

Eveline Hasler: Die Vogelmacherin

Deutscher Taschenbuchverlag, München 2007

CHF 13.60

192Seiten

ISBN 3-423-12914-X

 

Der Jesuit Wolfgang Hackenburger erlebt in den Jahren 1652-1658 zwei Verurteilungen von Kindern, die wegen Hexerei angeklagt und hingerichtet wurden. Und keinen dieser Vorfälle konnte er verhindern.
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